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7 Führungstrends für die Führung in hybriden Arbeitswelten

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Wie man Teams trotz fehlendem Direktkontakt zu Höchstleistungen führt

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren rasant verändert. Hybride Arbeitsmodelle sind zur neuen Normalität geworden. Die Kombination von Remote-Arbeit und Präsenzarbeit erfordert von Führungskräften neue Denkweisen, Strategien und Kompetenzen. Führung in hybriden Arbeitswelten bedeutet, das Beste aus beiden Welten zu nutzen, dabei jedoch die besonderen Herausforderungen zu meistern, die sich aus der räumlichen und zeitlichen Flexibilität ergeben. Lass uns in diesem Artikel einen Blick auf die wichtigsten Führungstrends werfen, die in hybriden Arbeitswelten eine entscheidende Rolle spielen.

1. Vertrauen als Grundpfeiler der Führung

Eine der zentralen Herausforderungen für Führungskräfte in hybriden Teams ist der Aufbau von Vertrauen. Da die Mitarbeiter nicht mehr täglich im Büro präsent sind, hat der traditionelle „Command-and-Control“-Modell weitgehend an Bedeutung verloren. Stattdessen sind Vertrauen und Eigenverantwortung entscheidend. Führungskräfte müssen ihren Teams vertrauen, dass sie ihre Arbeit effizient erledigen, auch wenn sie nicht ständig überwacht werden. Hierbei sind regelmäßige, ergebnisorientierte Feedback-Schleifen sinnvoll, um eine Balance zwischen Vertrauen und Kontrolle zu schaffen.

Die Betonung auf Vertrauen bedeutet auch, dass Führungskräfte ihre Fähigkeit entwickeln müssen, loszulassen und ihren Mitarbeitern mehr Eigenverantwortung zu übertragen. Mikromanagement wird zunehmend als kontraproduktiv wahrgenommen und kann insbesondere in einem hybriden Umfeld zu einem Rückgang der Motivation und des Engagements führen. Stattdessen sollten Führungskräfte klare Erwartungen formulieren und gleichzeitig genügend Freiraum bieten.

2. Emotionale Intelligenz und Empathie

Emotionale Intelligenz ist wichtiger denn je, da sie hilft, die Bedürfnisse und Herausforderungen der Mitarbeiter im Homeoffice besser zu verstehen. In einer hybriden Arbeitsumgebung kann es schwierig sein, Veränderungen in der Stimmung oder dem Wohlbefinden der Mitarbeiter zu erkennen. Deshalb ist Empathie ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Führungskräfte müssen noch mehr den Kontakt suchen, aktiv zuhören und ein offenes Ohr für die Anliegen ihrer Mitarbeiter haben. Regelmäßige Check-ins, bei denen nicht nur über die Arbeit, sondern auch über das Wohlbefinden gesprochen wird, schaffen Vertrauen und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Empathische Führung bedeutet auch, flexibel auf individuelle Bedürfnisse einzugehen, z.B. indem Anpassungen in den Arbeitszeiten oder Aufgaben gemacht werden, um die Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu unterstützen.

 3. Förderung der digitalen Kompetenz

In hybriden Arbeitsumgebungen sind digitale Tools und Technologien von zentraler Bedeutung. Führungskräfte müssen nicht nur selbst mit diesen Technologien vertraut sein, sondern auch ihre Teams dabei unterstützen, ihre digitalen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Dies umfasst den Einsatz von Tools für die Zusammenarbeit, Videokonferenzen, Projektmanagementsoftware und digitale Kommunikationsplattformen.

Die Bereitschaft zur kontinuierlichen Weiterbildung im digitalen Bereich ist ein wichtiger Bestandteil moderner Führung. Führungskräfte sollten auch eine Vorbildfunktion einnehmen, indem sie neue Technologien offen annehmen und deren Anwendung fördern. Außerdem ist es entscheidend, eine digitale Kultur zu schaffen, in der Mitarbeitende keine Scheu haben, Fragen zu stellen oder ihre Kenntnisse zu vertiefen.
Dazu gehört nicht nur das virtuelle Treffen via Teams sondern beispielsweise auch die aktive Nutzung von Kollaborationsboards, Messenger Apps und KI-Tools.

4. Kommunikation: Klarheit und Transparenz

In hybriden Arbeitswelten ist klare und transparente Kommunikation ein Muss. Ohne die tägliche persönliche Interaktion können Missverständnisse leichter entstehen. Führungskräfte müssen sicherstellen, dass die Kommunikation nicht nur häufig, sondern auch klar und für alle zugänglich ist. Hierbei helfen regelmäßige Updates, klare Erwartungen und eine offene Feedback-Kultur.

Hybride Führung erfordert auch ein Überdenken der Kommunikationskanäle. Es sollte eine Mischung aus synchroner (z. B. Videomeetings) und asynchroner (z. B. E-Mails, Chats) Kommunikation geben, um den Bedürfnissen der Teammitglieder gerecht zu werden. Auch die Wahl des richtigen Kanals für die jeweilige Art der Information spielt eine wichtige Rolle, um sowohl Überkommunikation als auch Informationslücken zu vermeiden.

5. Flexibilität und individuelle Anpassung

Hybrides Arbeiten ist gekennzeichnet durch eine hohe Flexibilität. Führungskräfte müssen lernen, flexibel zu sein, um die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Teammitglieder zu unterstützen. Während einige Mitarbeiter die Freiheit schätzen, von zu Hause aus zu arbeiten, bevorzugen andere die klare Struktur eines Büros.

Flexibilität bedeutet auch, dass Führungskräfte individuelle Arbeitsmodelle fördern sollten. Dies könnte flexible Arbeitszeiten oder eine Mischung aus Remote- und Präsenzarbeit beinhalten, je nachdem, was für das Team und den Einzelnen am besten funktioniert. Der Fokus sollte dabei auf den Ergebnissen und der Qualität der Arbeit liegen, nicht darauf, wann und wo die Arbeit erledigt wird.

6. Teambildung und Zusammenhalt stärken

Ein großes Risiko in hybriden Arbeitsmodellen ist die Entstehung von „Remote Outsiders“ – Mitarbeitende, die sich aufgrund der physischen Distanz weniger verbunden mit dem Team fühlen. Führungskräfte müssen aktiv daran arbeiten, eine Unternehmenskultur zu fördern, die Inklusion und Teamgeist unterstützt. Dies kann durch regelmäßige Teamevents, virtuelle Kaffeepausen oder hybride Teamworkshops erreicht werden.

Der Zusammenhalt im Team hängt stark davon ab, wie gut die Führungskraft in der Lage ist, die soziale Interaktion zu fördern. Hybride Führungskräfte müssen kreative Wege finden, um eine gemeinsame Identität zu schaffen, auch wenn die Teammitglieder an verschiedenen Orten arbeiten. Dies kann durch gemeinsame Ziele, Werte und das Feiern von Erfolgen erreicht werden.

7. Ergebnisse statt Präsenz – eine neue Leistungskultur

Eine der größten Veränderungen in hybriden Arbeitswelten ist die Verschiebung des Fokus von Präsenz zu Leistung. Führungskräfte müssen lernen, Leistung nicht mehr daran zu messen, wie viele Stunden jemand im Büro verbringt, sondern welche Ergebnisse geliefert werden. Diese leistungsorientierte Kultur erfordert klare Zielsetzungen und eine entsprechende Erfolgsüberprüfung.

Durch die Einführung von OKRs (Objectives and Key Results) oder ähnlichen agilen Methoden können Führungskräfte sicherstellen, dass alle Mitarbeiter auf die gleichen Ziele hinarbeiten und die Fortschritte regelmäßig überprüft werden. Es geht darum, Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu haben und ihnen die Freiheit zu geben, ihre Aufgaben so zu erledigen, wie es für sie am besten funktioniert.

Fazit

Hybride Arbeitswelten erfordern von Führungskräften eine neue Denkweise, die geprägt ist von Vertrauen, Flexibilität und einer hohen emotionalen Intelligenz. Digitale Kompetenzen, klare Kommunikation und die Förderung eines starken Teamzusammenhalts sind entscheidend, um erfolgreich zu sein. Letztlich geht es darum, eine Kultur zu schaffen, die auf Ergebnissen statt auf Präsenz basiert und die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden berücksichtigt. Um diese neuen Kompetenzen zu stärken empfiehlt sich regelmäßiges Führungskräfte Coaching als Unterstützung für alle Führungskräfte.

Führung in hybriden Arbeitswelten ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance, die Art und Weise, wie wir Arbeit gestalten und Führung verstehen, neu zu definieren. Führungskräfte, die sich diesen neuen Anforderungen anpassen, werden besser in der Lage sein, sowohl die Leistung ihrer Teams zu steigern als auch eine positive, inklusive und motivierende Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

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