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Lerndefizit wegen Corona: Das kann man tun
Seit dem Beginn des Jahres mussten in Deutschland viele Schüler aufgrund der Corona-Pandemie auf rund Dreiviertel des herkömmlichen Präsenzunterrichts in der Schule verzichten. In der Mittelstufe waren einige Schüler sogar ganze vier Monate durchgehend zuhause und mussten versuchen, die Unterrichtsinhalte vor dem heimischen PC oder Tablet aufzunehmen.
Dadurch haben sich natürlich in vielen Fällen große Wissenslücken eingestellt. Sowohl die Schüler als auch ihre Eltern sind mit der Frage konfrontiert, wie diese nun wieder geschlossen werden können. Eine kompetente Nachhilfe stellt beispielsweise eine empfehlenswerte Lösung in diesem Zusammenhang dar. Welche Ideen dazu außerdem im Raum stehen, zeigt der folgende Beitrag.
Ausmaß der Lerndefizite kaum abzusehen
Aktuell herrscht das Problem, dass heute noch kaum abzusehen ist, welche Lerndefizite die Corona-Pandemie und das mit ihr verbundene Home-Schooling zu verantworten hat. Häufig erfolgt die Erfassung von Lernrückständen in Form von Vergleichsarbeiten, allerdings wurden diese nahezu in ganz Deutschland wegen der Pandemie pausiert.
Der Präsident des Lehrerverbandes ist jedoch der Meinung, dass die Lernfortschritte bei rund einem Fünftel der jungen Menschen stark ausgebremst wurden. Die Defizite werden sich im Detail jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit erst im Zuge der nächsten Jahre in ihrem vollen Ausmaß zeigen.
Zusätzlicher Unterricht in den Ferien
So gilt es nun natürlich die Frage zu beantworten, mit welchen Maßnahmen die Aufarbeitung der entstandenen Wissenslücken der deutschen Schüler möglich ist.
Im Gespräch ist in diesem Zusammenhang beispielsweise eine Sommerschule. Bei dieser handelt es sich um freiwillige Nachhilfe beziehungsweise zusätzlichen Unterricht in der eigentlich freien Ferienzeit.
Diese Idee hat in der Vergangenheit jedoch bereits gezeigt, dass sie nicht in der Lage ist, den Großteil der Schüler zu erreichen. Daneben waren die Angebote bisher sehr beschränkt, sowohl hinsichtlich ihrer Teilnehmerzahl als auch den angebotenen Fächern. Eine Forderung der Bundesschülerkonferenz besteht darin, die Sommerschule zukünftig grundsätzlich für jeden Schüler anzubieten, der an dieser teilnehmen möchte. Allerdings wird eine Pflicht für den Besuch der Sommerschule ausgeschlossen.
Komprimierung der Lerninhalte
Es wird daneben darüber diskutiert, den Lehrplan zu reduzieren und anzupassen. Der Fokus soll dadurch verstärkt auf die Kompetenzen anstatt auf reines Wissen verschoben werden. Auf diese Art wäre es möglich, Abstriche im Bereich des Lernstoffs vorzunehmen.
Diese Idee scheitert jedoch bei einer Vielzahl der deutschen Schulen an der Umsetzung, weshalb die Komprimierung des Lernstoffes bis heute noch nicht weit vorangeschritten ist.
Intelligentes zusätzliches Jahr
Es steht jedoch noch ein weiterer Vorschlag im Raum, wie die Lerndefizite, die aufgrund der Corona-Pandemie entstanden sind, aufgearbeitet werden könnten: Das zusätzliche Schuljahr auf freiwilliger Basis.
Allerdings soll in diesem nicht nur der vollständige bereits vermittelte Lernstoff wiederholt werden. Vielmehr ist ein intelligentes Zusatzjahr geplant, welches für rund zehn bis 20 Prozent der Schüler überaus sinnvoll sein könnte, um die Wissensdefizite, die im Rahmen der vergangenen zwei Jahre entstanden sind, wieder auszugleichen. Den Schülern wird so die Möglichkeit gegeben, den Lernstoff einer Klasse individuell aufarbeiten zu können.
Die zusätzliche Förderung würde so besonders in den Fächern stattfinden, in denen die größten Defizite in Erscheinung treten. An einer Schule könnten die Schüler dabei in größeren Gruppen zusammengefasst werden und gemeinsam lernen.
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